Zahnmedizin
Professionelle Zahnreinigung
Professionelle Zahnreinigung (PZR) ist ein Hauptbestandteil der zahnmedizinischen Prophylaxe. Man versteht darunter eine mechanische Reinigung der Zähne, die deutlich über das hinausgeht, was jeder Mensch selbst täglich erledigen kann.
Die PZR wird von fortgebildeten Fachkräften durchgeführt. Sie umfasst die vollständige Entfernung versteckter weicher und mineralisierter Zahnbeläge oberhalb und unterhalb des Zahnfleischs mit Handinstrumenten und Ultraschallgeräten.
Anschließend werden alle Zahnoberflächen poliert, um einen Neuansatz von Belägen zu erschweren. Der Patient bekommt Tipps und Hinweise für seine tägliche Zahnpflege und ihm werden Hilfsmittel dafür demonstriert.
Die PZR ist bei gesetzlich versicherten Patienten eine Privatleistung.
Airflow-Zahnreinigung
Bei dieser Behandlung nutzen wir ein Pulverstrahlgerät, um die Zähne mit einem Pulver-Wasser-Gemisch von Verfärbungen und Belägen zu befreien. Auch schwer zugängliche Stellen und Rillen auf der Zahnoberfläche können wir mit dieser Technik erreichen. Die Airflow-Zahnreinigung ist eine ästhetische Behandlung, die wir auch bei starken Verfärbungen vornehmen können.
Füllungstherapie
Die Füllungstherapie (konservierende Zahnheilkunde) hat zum Ziel, kariöse Läsionen oder andersartige Defekte an Einzelzähnen zu beheben.
Die Füllungen werden nach der Anzahl der betroffenen Zahnflächen in ein-, zwei-, drei- und mehrflächige Füllungen eingeteilt.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen plastischen und starren Füllungsmaterialien.
Plastische Füllungsmaterialien sind solche, die in verformbarem Zustand in den Zahn eingebracht werden und dort aushärten, z.B. aus Komposit, Compomer, Glasionomerzement. Zur Formgebung der Füllungen werden Matrizen, Keile und andere Hilfsmittel verwendet.
Zu den starren Füllungsmaterialien gehören Keramik, Gold-, Silber- und Nichtedelmetalllegierungen sowie die Kombination aus Gold und Keramik.
Je nach Größe der Füllung werden diese Inlay oder Onlay (Einbeziehung der Zahnhöcker) genannt. Zur Befestigung dieser Einlagefüllungen (Inlay, Onlay) dienen zahnmedizinische Zemente oder Kunststoffe.
In unserer Praxis arbeiten wir amalgamfrei. Unser ganzheitlich zahnmedizinisches Praxiskonzept verträgt sich mit diesem Material nicht. Es gibt genügend Alternativen, den Zahn ordentlich zu versorgen.
Wurzelkanalbehandlung
Eine Wurzelbehandlung ist eine Zahnbehandlung, die das Ziel hat, einen Zahn zu erhalten, der devital (also der Zahnnerv abgestorben) oder irreversibel entzündet ist.
Die Ursachen für die Entzündung des Zahnnervs (Pulpitis) sind vielfältig, z.B. Karies, Zahnfraktur, Behandlungstrauma beim Beschleifen. Eine akute Pulpitis kann äußerst schmerzhaft sein, aber auch ohne Beschwerden verlaufen. Der Nerv stirbt ab und Keime breiten sich im Wurzelkanal aus. Wird der Zahn nicht behandelt, geht die Entzündung auf den Kieferknochen über.
Nach der Betäubungsspritze wird die entzündete Pulpa mit Wurzelkanalinstrumenten aus dem Wurzelkanal entfernt, der Wurzelkanal aufbereitet und gereinigt. Nach einer medikamentösen Einlage wird er mit einer Wurzelkanalfüllung keimfrei verschlossen.
Sollte die Entzündung bereits auf den Kieferknochen übergegangen sein, kann eine operative Entfernung der Wurzelspitze (Wurzelspitzenresektion) notwendig werden.
Durch alle diese Maßnahmen soll erreicht werden, dass der Zahn erhalten bleibt und keine Zahnlücke entsteht, die mit Zahnersatz versorgt werden muss. Vorhandener Zahnersatz bleibt voll funktionstüchtig.
Zahnersatz (ZE)
Zahnersatz ist der Sammelbegriff für jegliche Form des Ersatzes fehlender natürlicher Zähne. Diese zahnmedizinische Fachrichtung nennt man Prothetik.
Zahnersatz wird in verschiedene Klassen eingeteilt:
1. Festsitzender Zahnersatz
Brücken
Er wird an vorhandenen Zähnen befestigt, die dann zusätzlich die Kaukräfte der ersetzten Zähne mittragen.
Dieser ZE kommt der natürlichen Gebisssituation am nächsten und ist daher in der Lage, die normale Kau- und Sprachfunktion fast vollständig wieder herzustellen.
Brücken bestehen aus Brückenpfeilern (Kronen) und Brückengliedern (Ersatz des fehlenden Zahns). Sie können aus Metall, Keramik oder der Kombination aus beiden hergestellt werden.
Kronen und Brücken werden mit zahnmedizinischen Zementen oder Kunststoffen befestigt.
2. Herausnehmbarer Zahnersatz
Totale Prothesen
Die Modellgussprothese hat eine hohe Passgenauigkeit und Stabilität. Sie besteht in aller Regel aus einer Chrom-Kobalt-Molybdän-Legierung. Die eigenen Restzähne werden von der Prothesenbasis freigehalten. Bei diesem Zahnersatz sind Metallklammern zur Verankerung notwendig, die oft das ästhetische Aussehen beeinträchtigen bzw. die Restzähne schädigen können. Ein langfristiger Erfolg ist nur bei regelmäßiger und intensivster Zahn- und Prothesenpflege gewährleistet.
Ein zahnloser Kiefer kann mit einer totalen Prothese versorgt werden. Diese findet ihren Halt am Kiefer, indem sie sich durch Unterdruck an der Schleimhaut festsaugt. Die totale Prothese im Oberkiefer hält durch ihre große Auflagefläche recht gut. Schwierigkeiten bereitet oft der Halt im Unterkiefer, bedingt durch die kleine Auflagefläche und die große Beweglichkeit der Zunge.
Einen wesentlich besseren Sitz der Prothese im zahnlosen Kiefer kann man durch das operative Einbringen von Implantaten in den Kieferknochen erreichen. Die Prothesen werden dann auf diesen Implantaten verankert.
3. Kombinierter Zahnersatz
Dieser besteht aus einem festsitzenden und einem herausnehmbaren Teil. Der festsitzende Teil kann aus Kronen, Brücken, Teleskopen, Wurzelstiftkappen, Stegen oder Geschieben bestehen. Auf diesem festsitzenden Teil wird die Modellgussprothese aufgesetzt.
Vorteile:
- sehr guter Halt an den Restzähnen oder Implantaten
- sehr gute Abstützung am Restgebiss
- Schutz der Restzähne vor Karies
- körperhafte Belastung der Ankerzähne
- Überbelastung einzelner Zähne wird verhindert
- Dieser Zahnersatz bietet dem Patienten hohen Kaukomfort und Ästhetik.
4. Implantate/Implantatgetragener Zahnersatz
Die Vorteile:
Kronen
es müssen keine gesunden Nachbarzähne beschliffen werden
Brücken
einseitige Freiendlücken können geschlossen werden
Prothesen
der Halt wird verbessert und damit auch der Kaukomfort
Behandlung von Kiefergelenkerkrankungen und Bruxismus (Zähneknirschen/–pressen)
Arten der Kiefergelenkerkrankungen:
- muskuläre Verspannungen
- Gelenküberlastung (Knirschen, Pressen, fehlender Zahnersatz, Zahnfehlstellungen)
- Entzündung
- Verlagerung der Knorpelzwischenscheibe
- Überbeweglichkeit
Behandlung:
- Schonung des Kiefergelenkes (wenig Kauen, Sprechen)
- Physiotherapie zur Entspannung der Kaumuskulatur (Manuelle Therapie, Lymphdrainage, Elektrotherapie)
- Medikamente zur Schmerzlinderung
- Aufbiss-Schienentherapie
- Einschleiftherapie an den Zähnen
- Zahnersatz
- Kieferorthopädische Behandlung
- Stressabbau
Bruxismus ist das unbewusst ausgeführte Zähneknirschen oder Zusammenpressen der Zähne. Dabei verschleißen die Zähne, der Zahnhalteapparat bzw. das Kiefergelenk und die Kaumuskulatur werden geschädigt.
Zur Behandlung dient oft eine Anleitung zur Selbstbeobachtung. Der Patient muss über die Zusammenhänge aufgeklärt werden. Er kann durch Selbstmassage die Beschwerden in der verspannten Muskulatur lindern. Allerdings fehlt während dem Schlafen diese Selbstkontrolle.
Zur Entlastung der Muskulatur und des Kiefergelenks werden Aufbissschienen angefertigt, eine physiotherapeutische Begleitbehandlung ist hilfreich.
Diese Schienen bestehen aus durchsichtigem Kunststoff und werden je nach Bedarf getragen.
Enge Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten bei der Behandlung von Kiefergelenkerkrankungen
Vor allem bei der Behandlung von Kiefergelenkerkrankungen ist die intensive Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten sehr wichtig. Der Therapeut löst Blockaden in der Wirbelsäule und dem Kiefergelenk, massiert die verspannte Kaumuskulatur und gibt dem Patienten oft ein Heimübungsprogramm mit. Er überprüft vor und nach der Behandlung die Schiene und schickt den Patienten bei Bedarf zur Korrektur zu uns in die Zahnarztpraxis.
Nach Zahnoperationen bewährt sich in vielen Fällen eine manuelle Lymphdrainage zur besseren Wundheilung.
Gingivitis-/Parodontitisbehandlung
Die Gingivitis ist eine bakteriell bedingte Entzündung des Zahnfleischs (Gingiva) und Parodontitis, die des Zahnhalteapparates (Parodontium).
Symptome einer Gingivitis sind: Rötung, Blutung, Schwellung, Zahnfleischtaschen. Sie kann bei langem Andauern auf den Kieferknochen und damit das Parodontium übergehen. Es kommt dann ohne Behandlung zum Verlust von Bindegewebe, schließlich zur Lockerung des Zahns und zum Zahnverlust.
Risikofaktoren:
- schlechte oder falsche Mundhygiene
- Rauchen
- Diabetes mellitus
- Schwangerschaft oder andere Hormonumstellungen
- Karies
- allgemeine Abwehrschwäche durch schwere Erkrankungen
- unausgewogene Ernährung
- Piercings
Bei der Therapie gilt es den Entzündungszustand des Zahnfleischs und Zahnhalteapparates zu beseitigen. Plaque (Zahnbelag) und Zahnstein sind entzündungsfördernde Faktoren.
Nach eingehender Diagnostik erfolgt die Hygienephase. Harte und weiche Zahnbeläge werden durch eine professionelle Zahnreinigung (PZR) entfernt, Füllungen und Zähne poliert, nicht erhaltungswürdige Zähne gezogen. Der Patient erhält Anweisungen für eine optimale Zahnpflege. Kurzfristig können auch Medikamente zum Einsatz kommen.
Anschließend beginnt die chirurgische Behandlungsphase (geschlossene Kürettage). Alle Beläge, auch unterhalb des Zahnfleischs in den Taschen, werden entfernt mit speziellen Küretten, ultraschallbetriebenen Geräten oder Lasern. In unserer Praxis kommen verschiedene Dental-Laser zum Einsatz.
Bei sehr tiefen Taschen kann eine chirurgische Behandlung als offenes Verfahren, also unter Sicht, notwendig sein.
Nach dieser aufwendigen Behandlung muss der Patient in ein straffes Nachsorgeprogramm (Recall) übernommen werden, um ein Wiederaufflammen der Entzündung zu vermeiden. Außerdem sollten bestehende Risikofaktoren ausgeräumt werden, z.B. durch Ernährungslenkung, Raucherentwöhnung u.s.w.
Zusätzliche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelementen
Diese Mittel können den Heilungsprozess begünstigen, z.B. bei Gingivitis-/Parodontosebehandlungen oder auch bei Zahnextraktionen.
Mikrochirurgie mittels Laser
Zur schmerzfreien Behandlung setzen wir unterstützend Laser ein, z.B. um Zahnfleischtaschen zu sterilisieren.
Ozonbehandlung (Wunden, Druckstellen, Aphthen, Wurzelkanäle)
Bei der Ozontherapie wird eine besonders energiereiche Form des Sauerstoffs eingesetzt. Er besteht in diesem Fall nicht aus zwei, sondern drei Sauerstoffatomen. Da Ozon toxisch auf Bakterien und Viren wirkt, werden diese abgetötet oder in ihrer Aktivität gehemmt.
In der Zahnmedizin bestrahlen wir Aphthen, Wunden oder Prothesendruckstellen mit Ozon, um den Heilungsprozess zu verbessern.
Kinderbehandlungen
Wir streben in unserer Praxis an, dass die jungen Eltern ihre Kinder so früh wie möglich zum Zahnarztbesuch mitbringen. So sollen die kleinen Kinder die Praxis und die Mitarbeiter kennenlernen. Kinder, die sehr früh zur zahnärztlichen Kontrolle kommen, kennen im Normalfall keine Angst vor dem Zahnarzt, lassen sich später gut behandeln und leichter zur Prophylaxe motivieren.